Der Giftzeichner

Tattoos als Mordwaffe - besteht ein Zusammenhang mit einem alten Fall? (DR) In einem alten Versorgungstunnel unter Manhattan wird die Leiche einer Frau gefunden, unversehrt bis auf eine Tätowierung auf ihrem Bauch: "zweiten". Als einziger Anhaltspunkt findet sich ein Papierfetzen in der Hand der Toten, der auf einen früheren Fall von Lincoln Rhyme und Amelia Sachs hinweist. Weitere scheinbar wahllos ausgewählte Personen werden mit Gift tätowiert und die Ermittler müssen erkennen, dass der Serientäter es in seiner Skrupellosigkeit und professionellen Vorgangsweise durchaus mit dem "Knochenjäger" aufnehmen kann. Doch allmählich beschleichen Rhyme Zweifel: Dienen die Morde nur der Ablenkung von etwas ungleich Größerem? Akribische Tatortermittlung und klug inszenierte Wendungen zeichnen Deavers Thriller aus und diesem Muster bleibt er auch dieses Mal treu. Wie bereits T. C. Boyle in "Hart auf hart" nimmt er sich eines Themas an, das in den USA immer mehr an Brisanz zu gewinnen scheint: die Bedrohung der Gesellschaft durch eine der zahlreichen Milizen, die bis an die Zähne bewaffnet pseudoreligiöse und erzkonservative Haltungen vertreten und auch vor Gewalttaten nicht zurückschrecken, wenn es ihren Zielen dient.